Das Pferd hat sich über Tausende von Jahren auf den eurasischen Steppen entwickelt – mit einer Ernährung, die hauptsächlich aus Gras bestand. Auch das moderne Pferd braucht hochwertige Fasern aus Gras, Luzerne, Rübenschnitzeln und anderen faserreichen Futtermitteln. In diesem Artikel erfährst du alles über Fasern – und fünf wichtige Faserfakten.
Die Fasern in der Pferdefütterung helfen:
- die Verdauung zu unterstützen
- das Hungergefühl zu stillen
- den Grundenergiebedarf zu decken
- die körperliche und geistige Gesundheit durch eine gut funktionierende Verdauung zu fördern
Bewegung und Weidegang
Sowohl das mittelalterliche Pferd als auch das moderne 5*-Eventingpferd brauchen Bewegung und sollten mindestens 16 Stunden am Tag fressen und sich bewegen können. Damit der Verdauungstrakt richtig funktioniert, muss ein Pferd täglich Fasern aufnehmen. Während Pferde früher hauptsächlich nährstoffarmes Gras fraßen, erhalten unsere heutigen Pferde hochwertige „Nahrungsfasern“ mit zusätzlichen Nährstoffen. Diese werden durch Fermentation im Dickdarm von den dortigen Bakterien verdaut.
Der Dickdarm enthält zahlreiche Mikroorganismen – Bakterien, Viren und Hefen – die zusammen das Mikrobiom bilden. Dieses System ist sehr leistungsfähig, kann jedoch durch falsche Ernährung (z. B. zu viel Zucker oder Stärke), Stress oder Antibiotika gestört werden.
Verschiedene Arten von Fasern
Man unterscheidet zwischen fermentierbaren und nicht fermentierbaren Fasern. Fermentierbare Fasern werden im Blind- und Dickdarm durch Bakterien abgebaut. Dabei entstehen flüchtige Fettsäuren, die dem Pferd Energie liefern. Nicht fermentierbare Fasern liefern keine Energie, regen aber durch Volumen und Bewegung der Darmwand den Transport des Futters im Verdauungstrakt an.
Die Bedeutung von Präbiotika
Das Darmmikrobiom spielt eine zentrale Rolle bei der Faserverdauung. Eine Dominanz guter Mikroorganismen wirkt sich positiv auf die Gesundheit des Pferdes aus.
Faserreiches Futter unterstützt den Aufbau eines stabilen und gesunden Mikrobioms.
Probiotika sind Mikroorganismen, die Verdauungsstörungen stabilisieren, während Präbiotika als Nahrung für die „guten“ Darmbakterien dienen. Gut ernährte Mikroben sind gesunde Mikroben!
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Fasern als Energiequelle
Pferde in Ruhe oder leichter Arbeit können ihren Energiebedarf meist durch Weidegras decken. Doch Faktoren wie Jahreszeit, Temperatur und Körperkondition spielen eine Rolle – im Winter wächst das Gras kaum.
Junge, alte, tragende oder leistungsaktive Pferde benötigen mehr Energie, als sie aus Fasern allein gewinnen können. Ergänzungsfutter ist daher notwendig. Beachte: Das Mikrobiom reagiert empfindlich auf Veränderungen – auch Faserquellen sollten langsam umgestellt werden.
Raufutter ist die Hauptquelle für Fasern. Prinzipiell kann ein Pferd nie zu viele Fasern aufnehmen, doch Raufutter enthält auch Eiweiß und Energie. Daher ist unbegrenzter Zugang nicht für jedes Pferd geeignet. Passe Menge und Art des Raufutters immer an den Bedarf deines Pferdes an.
Fünf Faserfakten
- Füttere ausreichend Fasern. Ein Pferd braucht täglich mindestens 1,25 % seines Körpergewichts an Trockenmasse aus Raufutter. Das Kauen langer Fasern dauert und fördert das Wohlbefinden – achte auf regelmäßige Zahnkontrollen.
- Vorsicht bei Stärke und Zucker, besonders im Frühjahr und Herbst, wenn das Gras schnell wächst. Wähle leicht verdauliche Futtermittel und füttere nach Arbeitsleistung.
- Mehrere kleine Mahlzeiten pro Tag. Pferde sind Dauerfresser – sie fressen am liebsten fast den ganzen Tag. Achte auf die Beschaffenheit des Kots: nicht zu nass, nicht zu trocken.
- Speichelproduktion nur beim Kauen. Speichel fördert die Verdauung und neutralisiert Magensäure – wichtig zur Vorbeugung von Magengeschwüren.
- Futterumstellungen immer langsam durchführen. Das Mikrobiom mag keine plötzlichen Veränderungen.
Möchtest du mehr über Fasern erfahren? Lies unsere ausführlichen Artikel hier. Für persönliche Beratung rufe an unter +32 9 220 25 25 (CET) oder besuche mycavalor.com.