Die Haut kommuniziert ständig mit allen Systemen des Körpers. Probleme im Inneren spiegeln sich außen wieder. Shampoos und Pflegeprodukte können zwar bei der Pflege von Fell und Haut helfen, aber wahrer Glanz kommt von innen. In diesem Artikel erfahren Sie mehr darüber, warum wahre Gesundheit von innen kommt, welche Rolle die Fütterung spielt und wie Sie die Haut des Pferdes unterstützen können.
Ein gesundes und strahlendes Pferd ist die Summe aus vier Faktoren:
- Gesunde Darmflora
- Gute Fütterung
- Mentale Fitness
- Fellpflege
Die Haut als größtes Organ
Die Haut ist das größte Organ des Pferdes und hat eine schützende Funktion. Die Haut besteht aus Wasser, Eiweißen, Fetten und Mineralstoffen. Die Haut besteht aus zwei Schichten: aus dem Stratum corneum und der Lederhaut. Der pH-Wert wird von der obersten Hautschicht bestimmt, Diese ist letztlich ein wichtiger Verteidigungsmechanismus des Pferdes. Sie schützt vor Hitze und Kälte, aber auch vor Bakterien und anderen schädlichen Eindringlingen.
Unsere Haut hat einen natürlichen Säuregehalt von 4,0 bis 5,5. Der pH-Wert der Pferdehaut liegt bei 7,0 bis 7,4. Daher ist es wichtig, den normalen pH-Wert – im Falle eines Pferdes neutral – nicht aus dem Gleichgewicht zu bringen, um Infektionen zu vermeiden. Produkte mit einem niedrigen pH-Wert, wie z. B. Shampoos für Menschen, haben einen hydrophilen Charakter, sie ziehen Feuchtigkeit an und trocknen die Pferdehaut aus, was wiederum zu trockener, schuppiger Haut führt. Produkte mit einem hohen pH-Wert sind hydrophob, sie beeinträchtigen die natürliche Talgschicht und stören so die Mikroflora der Haut.
Das natürliche Mikrobiom
Wie beim Menschen ist auch die Haut des Pferdes nicht steril, die gesamte Haut ist von Mikroorganismen wie Bakterien, Viren und Pilzen besetzt. Das Mikrobiom hat eine wichtige Funktion: Zusammen mit der natürlichen Schutzbarriere der Haut wehrt es unerwünschte Stoffe ab. Damit wird ein wichtiger Beitrag zum natürlichen Schutz der Haut und damit des übrigen Körpers geleistet. Außerdem wird die Ansiedlung von Krankheitserregern verhindert, die auch als schlechte Bakterien bezeichnet werden. Wenn das Pferd eine Wunde hat, spielt das Mikrobiom eine wichtige Rolle bei der Wundheilung. Wenn das Mikrobiom gestört ist, besteht die Gefahr von Hautkrankheiten und Infektionen. Dies kann z. B. durch ein nicht geeignetes Shampoo, Desinfektionsmittel oder die übermäßige Anwendung von Antibiotika bedingt sein.
Die Fütterung ist ein wichtiger Partner
Eine ausgewogene Fütterung hat weit mehr Einfluss auf ein gesundes Fell, als man auf den ersten Blick vermuten würde. Ein Mangel kann zu schlechter Haut und schlechtem Fell führen, denn Haut und Haar benötigen bestimmte Baustoffe, um zu wachsen und sich regenerieren zu können. Eine Fütterungsumstellung kann Reaktionen auf der Haut hervorrufen.
Eine ausgewogene Futterration für das Pferd klingt selbstverständlich, in der Praxis sieht dies jedoch oft ganz anders aus. Wenn wir von ausgewogener Fütterung sprechen, meinen wir:
- Täglich mindestens 1,25 % des Körpergewichts an Raufutter,
- Eventuell ergänzt um Kraftfutter, wenn zusätzliche Energie benötigt wird.
- Wenn kein Kraftfutter gefüttert wird, ist eine Ergänzung von Vitaminen und Mineralstoffen nötig.
- Das Pferd sollte das Raufutter in kleinen Portionen über den Tag verteilt bekommen. Regelmäßigkeit ist hier das Zauberwort.
Und noch ein Wort zum Thema Vitamine und Mineralstoffe. Über das Raufutter erhält das Pferd nicht ausreichend Vitamine und Mineralstoffe. Daher ist ein Auffüllen dieser Stoffe durch ein Ergänzungsfuttermittel oder Kraftfutter nötig. Dies hat nämlich einen großen Einfluss auf den allgemeinen Gesundheitszustand des Pferdes sowie auf Haut und Haar. Beispielsweise hat das Verhältnis von Kupfer und Zink und Kupfer und Eisen Einfluss auf die Pigmentierung und damit die Fellfarbe. Darüber hinaus gibt es viele weitere Mineralstoffe und Spurenelemente, die im Verhältnis zu einander stehen. Und ein Mangel an Vitaminen und Mineralstoffen führt fast immer zu gesundheitlichen Problemen.
Gestörte Darmflora
Eine gestörte Darmflora kann dazu führen, dass das Fell stumpf wird. Die Mikroflora im Dickdarm interagiert mit vielen Systemen im Körper. Eines davon ist das Immunsystem, ein ausgeklügeltes System, das dafür sorgt, dass das Pferd gesund ist und bleibt. Ohne eine gesunde Mikroflora ist es praktisch unmöglich, eine gesundes Pferd mit glänzendem Fell im Stall stehen zu haben. Auch hier spielt das Raufutter die Hauptrolle. Dies ist auf die Fasern zurückzuführen, die das Pferd eben über das Raufutter aufnimmt. Inhaltsstoffe, die die Mikroflora des Pferdes (und ebenso die des Menschen) positiv beeinflussen können, sind Prä- und Probiotika.
Mentale Gesundheit
Häufiges Reisen, Kontakt mit vielen verschiedenen Artgenossen, verschiedenste Umgebungen, all dies wirkt sich auf die mentale Gesundheit des Pferdes aus. Ein gewisses Maß an Stress ist für das Pferd nicht unbedingt schädlich, es ist sogar nötig, um Leistung zu erbringen, allerdings ist das mentale Gleichgewicht einer der wichtigsten Faktoren für ein gesundes Pferd. Ein gesundes Pferd, das sich gut fühlt und dessen Fell glänzt. Vermeiden Sie daher Stresssituationen so weit wie möglich, sorgen Sie für ausreichenden Kontakt zu Artgenossen und bieten Sie ihm viel Bewegung.
Eine gesunde Darmflora, eine gute Futterration und ein glücklicher Sportler zu sein, das sind die drei Elemente, die ein gesundes Pferd ausmachen. Und ein gesundes Pferd? Strahlt von innen heraus!
Pflegetipps für die Pferdehaut – von den Cavalor-Experten
Putzroutine
Mit einer guten Putzbürste regen Sie die Durchblutung an, lösen Verschmutzungen und loses Haar und sorgen dafür, dass sich das Hautfett gleichmäßig im Fell verteilt. Jede Bürste hat eine andere Wirkung, daher ist es also durchaus sinnvoll, verschiedene Bürsten zu verwenden.
Massieren für die Durchblutung
Wenn wir das Wort Massage hören, denken wir an das Durchkneten mit den Händen. Wussten Sie, dass gutes Bürsten einen ähnlichen Effekt erzielt? Durch das Massieren werden im Körper Endorphine freigesetzt. Diese wirken entspannend, sie werden auch als „Glückshormone“ bezeichnet. Außerdem wird die Durchblutung angeregt, so können Nährstoffe und Sauerstoff besser zu den Zellen transportiert werden. Darüber hinaus lassen sich so empfindliche Stellen und/oder Wunden leicht erkennen. Nehmen Sie sich auch nach dem Reiten Zeit für eine Massage! So können Abfallprodukte, z. B. nach einem Training, besser abgeleitet werden. Außerdem fördert dies die Entspannung und Stress wird abgebaut.
Mit pH-neutralen Produkten waschen
Produkte mit einem niedrigen pH-Wert, wie z. B. Shampoos für Menschen, haben einen hydrophilen Charakter, sie ziehen Feuchtigkeit an und trocknen die Pferdehaut aus, was wiederum zu trockener, schuppiger Haut führt. Bleichmittel und gute Entfettungsmittel haben einen hohen pH-Wert und absorbieren aufgrund ihrer hydrophoben Eigenschaften den natürlichen Talg, wodurch das Fell stumpf und die Haut trocken und empfindlich wird und Infektionen auftreten können. Waschen Sie Ihr Pferd daher mit Produkten, die auf den pH-Wert der Pferdehaut abgestimmt sind. Dabei ist es gut zu wissen, dass alle Cavalor-Shampoos pH-neutral sind.
Reagieren Sie schnell bei Schuppen
Ein glänzendes Fell ist ein gesundes Fell. Doch hin und wieder bekommt ihr Pferd Schuppen, stumpfes Fell oder gar eine Hautkrankheit. Dann müssen Sie schnell sein! Waschen Sie Ihr Pferd mit einem Hygieneshampoo auf Chlorhexidinbasis. Und am besten noch mit einem Shampoo, das mit Glyzerin angereichert ist, wie Cavalor Derma Wash. Dieses Shampoo wirkt desinfizierend und spendet der Haut Feuchtigkeit. Das Fell Ihres Pferdes wird bald wieder wie zuvor glänzen. Leidet Ihr Pferd an einer Hauterkrankung wie einem Pilz? Dann vergessen Sie nicht, auch Ihre Ausrüstung, Satteldecken und Bürsten gut zu desinfizieren.