Ihr Pferd hat mit gesunden Hufen nur Vorteile. Denn immerhin steht es Tag und Nacht mit seinem gesamten Gewicht darauf. Bei der Ausübung aller Reitdisziplinen werden die Hufe stark beansprucht. Ein gesunder Huf ist elastisch und reduziert die Bodenreaktionskraft, die durch das Skelett absorbiert werden muss. Die Hufe sind quasi die Stoßdämpfer eines Pferdes. Was aber, wenn Hufe nicht richtig funktionieren, da Ihr Pferd an Hufrehe leidet? In dieser Ausgabe von Science Sunday dreht sich alles um Hufrehe.
Der Begriff „Hufrehe“ vermittelt den Eindruck, dass es sich dabei nur um ein Hufproblem handelt, das ist jedoch ganz und gar nicht der Fall. In den meisten Fällen handelt es sich bei Hufrehe um eine Stoffwechselerkrankung oder ein Stoffwechselproblem. Hufrehe erkennt man an steifen und starren Bewegungen, ungewöhnlich warmen Hufen und einem erhöhten Puls, der an der Zehenarterie zu spüren ist. In einem schweren Stadium nimmt das Pferd oft eine deutlich andere Haltung ein, indem es sich nach hinten lehnt, um die schmerzenden, empfindlichen Hufe zu entlasten.
Entzündung der Lamellen
Hufrehe kann verschiedene Ursachen haben, z. B. Koliken, zugrundeliegende andere Erkrankungen, Infektionen, Übergewicht und Darmerkrankungen. Diese Erkrankungen führen häufig zu Stoffwechselstörungen, verstärkten Entzündungen und zur Freisetzung von Giftstoffen in das Blut. Im Huf verringern diese Stoffe dann die Durchblutung und verursachen eine Entzündung der Lamellen,
also der Verbindung zwischen Hufbein und Hufwand. Wenn diese entzündet sind, kommt es zu Schwellungen, die starke Schmerzen verursachen. Bei schwerer Hufrehe besteht die Gefahr, dass sich die Lamellen lösen und die Hufkapsel sich absenkt oder rotiert. Das Hufbein hat dann keinen Halt mehr und kippt, die Spitze des Hufbeins drückt gegen die Hufsohle. In sehr schweren Fällen kann das Hufbein sogar die Sohle durchbrechen. Ein Pferd, das einmal an Hufrehe erkrankt ist, hat ein hohes Risiko, erneut daran zu erkranken. Daher ist hier oft eine Behandlung nötig, die das ganze Leben lang fortgesetzt werden muss.
Verschiedene Ursachen
Im Huf gibt es viele Blutgefäße, daher kann jede Infektion oder Stoffwechselstörung, die an einer anderen Stelle im Körper auftritt, letztlich auch den Huf betreffen. Dies erklärt, warum Hufrehe bei Krankheit oder Kolik, nach einer ernsten Verletzung und beispielsweise auch nach dem Abfohlen auftritt. Wenn sich die Nachgeburt nicht innerhalb von sechs Stunden löst, kann sie eine schwere Entzündung in der Gebärmutter verursachen, was zu Giftstoffen im Blut führen kann, die wiederum eine Hufrehe auslösen können. Die bekanntesten und häufigsten Ursachen sind jedoch die Futterration des Pferdes sowie Stoffwechselerkrankungen wie deutliches Übergewicht und eine Insulin-Dysregulation.
Fütterung und Hufrehe
Wir alle haben schon einmal gehört, dass Hufrehe dadurch verursacht werden kann, dass ein Pferd zu viel Gras oder Getreide frisst. Beide Futterarten haben einen hohen Gehalt an schnell verdaulichem Zucker. Beim Fressen (von jeder Art von Futter) wird der Verdauungsprozess in Gang gesetzt. Ein Übermaß an Zuckern kann allerdings im Dünndarm nicht vollständig verdaut werden, geht weiter in den Dickdarm und wird dort dann schnell zu Milchsäure vergoren. Durch die übermäßige Produktion von Milchsäure sinkt der pH-Wert im Darm, wodurch die gesunde Mikroflora im Darm gestört wird. Diese Darmstörung wiederum führt zur Freisetzung von Endotoxinen (Bestandteile abgestorbener Bakterien), diese Endotoxine gelangen in die Blutbahn und verursachen dann Immun- und Stoffwechselstörungen. Dies Störungen betreffen das Gewebe im gesamten Körper und auch den Huf, wodurch Hufrehe ausgelöst werden kann. Wir haben für Sie ein Video zum Thema Hufrehe erstellt, wie man sie erkennt und wie man ihr vorbeugen kann. Sehen Sie sich das Video hier unten an!
Stoffwechselerkrankungen beim Pferd
Pferde, die aufgrund der Futterration an Hufrehe erkranken, sind nicht immer unbedingt übergewichtig, bei Pferden mit Stoffwechselerkrankungen tritt Hufrehe aber in jedem Fall häufig auf. Deutliches Übergewicht erhöht aber das Risiko, an Hufrehe zu erkranken, und zwar in zweierlei Hinsicht. Zum einen müssen die Pferde ihr (Über-)Gewicht ständig tragen, was zusätzlichen Druck auf die empfindliche Verbindung zwischen Hufbein und Hufwand ausübt. Zum anderen ist Fett keineswegs ein harmloses Gewebe, sondern sehr aktiv. Tatsächlich spielt Fettgewebe bei verschiedenen Stoffwechselprozessen im gesamten Pferdekörper eine aktive Rolle, daher kann überschüssiges Fett zu chronischen Entzündungen, Stoffwechselstörungen und auch zu Insulinresistenz in verschiedenen Geweben führen.
Hufrehe: besser vorbeugen als heilen
- Sorgen Sie für eine geeignete Fütterung
Hufrehe kann durch einen (viel) zu hohen Gehalt an Zucker und Stärke im Futter verursacht werden. Eine ausgewogene, hochwertige Fütterung hilft, Hufrehe zu vermeiden, lassen Sie sich hier von einem Experten beraten.
- Koppel ja, aber in Maßen!
Ein Pferd, das für Hufrehe anfällig ist, darf zwar auf die Koppel, der Koppelgang ist allerdings zu dosieren. Sperren Sie kleinere Koppelflächen ab, sodass das Pferd jeden Tag „neues Gras“ zu fressen hat, sich aber nicht überfressen kann.
- Sorgen Sie für ein gesundes Gewicht
Bei Pferden und Ponys mit Übergewicht ist die Wahrscheinlichkeit, an Hufrehe zu erkranken, höher. Achten Sie also genau auf das Gewicht Ihres Pferdes. Wussten Sie, dass Sie das Gewicht Ihres Pferdes ohne Waage leicht berechnen können? Wir haben bereits einen Artikel zu diesem Thema erstellt, hier lesen Sie alles zum Thema „Gesundes Gewicht“.
- Sorgen Sie für ausreichende Bewegung Ihres Pferdes
Bewegung ist immer wichtig, aber für Pferde, die für Krankheiten anfällig sind, noch viel wichtiger. Bei Hufrehe ist der Blutkreislauf im Huf gestört. Die Bewegung sorgt für eine gute Durchblutung und eine verbesserte Lymphdrainage, die den Abtransport von Giftstoffen unterstützt.
Empfehlung von unserem Fütterungsexperten: Abhilfe von innen und außen
Hat Ihr Pferde bereits mit empfindlichen Hufen zu kämpfen? Geben Sie in jedem Fall Ihrem Tierarzt Bescheid! Und passen Sie Fütterung und Bewegung an. Füttern Sie Ihrem Pferd nur noch nährstoffarmes und langstängliges Raufutter. Also vorerst kein Kraftfutter mehr und auch die Koppel ist tabu. Sorgen Sie dafür, dass Ihr Pferd auf weichem Boden stehen kann. Wenn möglich, motivieren Sie es dazu, sich zu bewegen. So wird die Durchblutung angeregt und die Heilung beschleunigt.
Empfindliche Hufe können die Folge eines gestörten Stoffwechsels oder einer Insulin-Dysregulation sein. Cavalor LaminAid kann hier Abhilfe schaffen. Dieses Futterergänzungsmittel wurde speziell entwickelt, um den gestörten Stoffwechsel im gesamten Körper schnell wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Cavalor LaminAid ist eine bahnbrechende Möglichkeit für Pferde mit empfindlichen Hufen aufgrund von Stoffwechselproblemen. Es unterstützt die empfindliche Darmflora, bringt Hormon- und Stoffwechselvorgänge ins Gleichgewicht und fördert die Durchblutung. Neueste wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass Pferde mit einer schweren Insulin-Dysregulation nach sechs Wochen der Verabreichung von LaminAid eine verbesserte Insulinempfindlichkeit entwickelten. Sie können unseren Blogartikel über LaminAid hier lesen.
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